Entwicklung des Stadtteils
Der Stadtteil „Neu-Hohenschönhausen Nord“ ist geprägt durch ausschließlich in Plattenbauweise hergestellte Wohngebäude. Die zentralen Bereiche des Stadtteils sind entlang der - gleichzeitig als erhebliche stadträumliche Barriere wirkenden - Falkenberger Chaussee durch 11-geschossige Scheiben beziehungsweise bis zu 20-geschossige Punkthochhäuser städtebaulich betont, während die nördlichen und südlichen Bereiche des Stadtteils in der Regel mit 5- und 6-geschossigen Wohnhäusern bebaut sind. Die Wohngebäude mit den circa 15.000 Wohnungen, die vollständig bereits in den 90er Jahren saniert wurden sowie die dazu gehörigen Infrastruktur-Einrichtungen sind fast ausschließlich im Zeitraum zwischen 1986 und 1989 errichtet worden.
Der daraus resultierende sehr einseitige Altersaufbau der Wohnbevölkerung führte durch entsprechende Verschiebungen in der Alterspyramide zur Schließung und zum Abriss zahlreicher Schulen und Kindertagesstätten. Festzustellen ist aber weiterhin die einseitig dominierende Wohnfunktion des Stadtteils „Neu-Hohenschönhausen Nord“, obwohl ausreichende Flächenpotentiale für gewerbliche Nutzungen insbesondere am südlichen Rand des Stadtteils zur Verfügung stehen.
Die Einwohnerzahl ist im Stadtteil in den letzten 7 Jahren weiter auf circa 27.400 Einwohner gesunken. Diese Entwicklung könnte mit der Umsetzung des festgesetzten B-Plans 11-40 gestoppt werden, wenn südlich der Falkenberger Chaussee an der Wartiner Straße circa 100 Wohnungen entstehen. Da aber mit einer Reaktivierung des Schulstandortes zu rechnen ist, wird sich das Wohnungsbaupotential halbieren.
Falkenberg Ost
Der Kiez grenzt im Norden an das Dorf Falkenberg. Der Übergang zwischen Neubaugebiet und Dorflage Falkenberg sowie der östlich angrenzende Bereich wird geprägt durch das Landschaftsschutzgebiet Falkenberger Krugwiesen. Hier sind auch das soziale und kulturelle Zentrum Krugwiesenhof mit Abenteuerspielplatz und in unmittelbarer Nähe das Umweltbüro Lichtenberg angesiedelt. Die Falkenberger Chaussee und die Vincent-van-Gogh-Straße bilden die Grenzen zu den anliegenden Sozialräumen 5 und 6. Sie werden als Barrieren wahrgenommen und sind gleichzeitig durch das Angebot von Tram und Buslinien wichtige Tangenten für die Mobilität der Bewohnerschaft. Mit der Fertigstellung der Welsegalerie 1 wird auch wieder ein attraktives Nahversorgungsangebot im Gebiet vorhanden sein.
An der Hohenschönhauser Straße, der Grenze zum Bezirk Marzahn-Hellersdorf, befindet sich einer der Großbetriebe des Bezirks: die Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG.
Falkenberg West
Der Warnitzer Bogen mit Sitz des HOWOGE-Kundenzentrums prägt die Ansicht des Kiezes entlang der Falkenberger Chaussee. Die mehrgeschossigen Wohngebäude haben im unteren Geschoss kleine Gewerbeeinheiten, die vor allem Dienstleistungsangebote beherbergen. Im Inneren eines Wohnquartiers befindet sich die Geschäftsstelle der Wohnungsbaugesellschaft „Humboldt-Universität e.G.“ mit dem Humboldthaus als Kulturstätte, die zuerst nur für die eigenen Genossenschaftsmitglieder vorgehalten wurde und sich nun immer mehr zum kulturellen Standort im Welsekiez für alle entwickelt. Mit der Neuerrichtung der Welsegalerie 2 wurde ein attraktiver Nahversorgungsstandort geschaffen. Der Grünzug „Zu den Krugwiesen“ schlängelt sich direkt hinter der Jugendfreizeiteinrichtung „Welse-Club“ entlang. Hier wurden verschiedene Möglichkeiten der Sport- und Freizeitgestaltung integriert. Gewerbliche Bauflächen zwischen Seehausener Straße und Hohenschönhauser Straße beidseits der Pablo-Picasso-Straße sind überwiegend ungenutzt. Auf einem Teil der Brachfläche Seehausener Straße wird ein Hundeauslaufplatz entstehen.
Wartenberg Nord
Das Gebiet zwischen dem Landschaftsschutzgebiet „Wartenberger Feldmark“, Egon-Erwin-Kisch-Straße und Neubrandenburger Straße ist durch vielgeschossige Plattenbauten geprägt. Eine relativ stabile Bevölkerungslage lässt darauf schließen, dass das private und genossenschaftliche Wohneigentum eine gute Wohnqualität in sich birgt. Die städtische HOWOGE als größter Vermieter unterstützt Träger und bürgerschaftliches Engagement und trägt so zu einem guten Wohnklima bei. Im Japanischen Kirschgarten und am Schweriner Ring sind Einfamilienhaus-Siedlungen entstanden und weitere werden auf Standorten ehemaliger Infrastruktureinrichtungen hinzukommen. Dieser „gewollte“ Zuzug vorwiegend junger Familien trägt zur Verjüngung des Kiezes bei und bietet die Chance, diese neuen Potenziale für das Gemeinwesen zu nutzen.
Wartenberg Süd
Das Wohnquartier wird durch eine mehrgeschossige Plattenbauweise mit Punkthochhäusern an der Falkenberger Chaussee geprägt. Eine Öffnung in Richtung Falkenberger Chaussee zeigt den modernen Kirchenbau der Evangelischen Kirchengemeinde Wartenberg. Der Platz zwischen Kirche und Ladenzeile selbst ist in der Sommerzeit Treffpunkt für Jung und Alt. Entsprechende Angebote werden durch freie Träger unterbreitet. Der Falkenbogen mit seinen Gewerbeeinheiten diente einst als Nahversorgungs-zentrum. Heute sind hier vorwiegend soziale Projekte und Sporteinrichtungen zu Hause.
Einwohnerstatistik Neu-Hohenschönhausen Nord nach Altersgruppen (Stand: 31.12.2016)
Einwohnerstatistik Neu-Hohenschönhausen Nord
nach Geschlecht/ Herkunft (Stand: 31.12.2016)
|
Frauen |
Männer |
Gesamt |
|
|
Deutsche |
Nichtdeutsche |
Gesamt |
Absolut |
14.746 |
13.984 |
28.730 |
|
Absolut |
25.336 |
3.394 |
28.730 |
Prozentual |
51,3% |
48,7% |
100% |
|
Prozentual |
88,2% |
11,8% |
100% |
Datenquelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
Zu den 2015/2016 erarbeiteten Zielen und Handlungsfeldern