Die Vorschlagsdetailseite zeigt den Inhalt und Lebenslauf eines Vorschlages. Hier kann man nachvollziehen
Der S-Bahnhofvorplatz Wartenberg an der Egon-Erwin-Kisch-Straße hat keinen Namen. Ich schlage für ihn den Namen "Lichtenhagener Platz" vor. Die Straßen in der unmittelbaren Nähe des S-Bahnhofs mit geografischem Bezug sind die Rostocker und Warnemünder Straße. Insofern passt der Name eines Rostocker Stadtteils gut in diese Linie.
Vor mehr als 30 Jahren fanden in Rostock-Lichtenhagen die bis dahin schlimmsten Pogrome rechtsextremistischer Randalierer seit Ende des Zweiten Weltkriegs, unterstützt von Tausenden Schaulustigen aus der Mitte der Gesellschaft, statt. Die Benennung des S-Bahnhofvorplatzes Wartenberg wäre somit auch ein guter Anlass, der vielen Verletzten und der physisch wie psychisch Angegriffenen zu gedenken. Bei ihnen handelte es sich ja in erster Linie um Menschen vietnamesischen Ursprungs. Auch heute gibt es in Lichtenberg und vor allem auch in seinen nördlichen Kiezen Hohenschönhausen, Wartenberg etc. eine große vietnamesische Community. Dem rassistischen und fremdenfeindlichen Angriff auf ihre Landsleute zu gedenken wäre eine große Aufgabe für die heutige Zivilgesellschaft.
Um an die Ereignisse vor drei Jahrzehnten zu erinnern, würde eine Informationstafel und später vielleicht noch eine öffentliche Ausschreibung für ein Denkmal auf dem Platz geeignet sein.
Zuständigkeit: Ausschuss für Kultur und Weiterbildung/ Bezirksverordnetenversammlung
Information/Auszug aus der Sitzung des Ausschusses für Kultur und Weiterbildung zur Drucksache (DS/0475/IX) "Namen für den westlichen Vorplatz am S-Bahnhof Wartenberg" vom 17.10.2023
"In der Kulturausschusssitzung am 20. Juni 2023 ist der Antrag erweitert worden um „westlicher und östlicher Vorplatz“.
Die Mitglieder der Arbeitsgruppe Straßennamen hatten sich in ihrer konstituierenden Sitzung am 15. August darauf verständigt, dem Kulturausschuss die Kombination Postplatz und Willy-Abel-Platz vorzuschlagen.
Postplatz, weil es sich dabei um einen früheren Post-Standort handelt und Willy-Abel-Platz, weil Willy Abel Begründer und Inhaber der Harras-Werke in Lichtenberg war und die Frankiermaschine erfunden hat.
Es gab durchaus Bemühungen, eine Frau als Namensgeberin zu finden, leider waren diese nicht erfolgreich.
Der Ausschussvorsitzende ließ über den Antrag abstimmen.
Abstimmungsergebnis: 12 – 0 – 1 (Ja – Nein – Enthaltung)"
Information des Straßen- und Grünflächenamtes (17.07.2023):
Für Straßen- und Platzbenennungen ist der Ausschuss für Kultur und Weiterbildung (AG Straßennamen) zuständig, das Straßen- und Grünflächenamt setzt die Beschlüsse der Bezirksverordnetenversammlung nur um.
ihr anliegen ist löblich aber ich be2fle ob jeder anwohner, gerade jüngere den bezug erfassen... deshalb ist meine idee "egon-erwin-kisch-platz" passend zur strasse.
das denkmal gehört vor die platte wo die vietnamesen wohnten...
Liebe*r bürgerlicht,
der Bezug wird ja gerade durch die vorgeschlagene Informationstafel hergestellt. Mir war natürlich klar, dass nach über 30 Jahren die damals begangenen Grausamkeiten und die Ignoranz, um nicht zu sagen das Wohlwollen, der Mitte der Gesellschaft diesen gegenüber im Gedächtnis der heutigen Gesellschaft verblasst sind. Deshalb sollte gerade im Bezirk Lichtenberg, in dem eine große vietnamesische Community lebt, daran erinnert werden, was Deutsche damals Vietnamesen angetan haben. An diesem Ort, in dessen Nähe viele dieser Community angehörende Menschen wohnen, kann diese Erinnerung durch die Benennung eines Platzes wach gehalten werden.
Ihr Vorschlag, Egon-Erwin-Kisch-Platz, hat natürlich etwas für sich, er bezieht sich nämlich auf die gleichnamige Straße, die am Platz vorbei führt. Und wenn man sich nicht gerade darauf verständigt, ein Viertel z.B. nach berühmten Komponisten zu benennen – aus welchem Grund auch immer –, so im Weißenseer Komponistenviertel entlang der Berliner Allee, sollte der Name für eine Straße oder einen Platz auch immer eine Art Ehrung für eine Person, ein Gedenken an ein Ereignis sein. Egon Erwin Kisch war ein berühmter Schriftsteller und Publizist. Aber muss er deshalb zweimal an ein und demselben Ort geehrt werden? Ähnlich gelagert ist ja auch die Ahrenshooper Straße auf der anderen Seite des S-Bahnhofs. Das sind eigentlich mindestens 4 Straßen. Da mich das schon lange stört, werde ich vermutlich demnächst auch hier einen Antrag stellen.
danke für ihre ausführliche antwort... mir stiessen die übergriffe damals auch übel auf, daher verstehe ich ihr anliegen.
die vietnamesen siedeln im bereich des dong-xuan-centers an der herzbergstrasse....meine idee mit egon-erwin war pragmatisch, wenn ortsfremde nach dem weg fragen erleichtert es die orientierung wenn platz u. name gleich benannt sind.
ihre "langenhagener" könnten sie in ihrem nächsten antrag unterbringen z.b
"einen teil der ahrenshooper strasse in langenhagener strasse umbenennen"... aus meiner sicht ist es aufgabe der stadt rostock an diese ereignisse zu erinnern. z.b durch stolpersteine.